Schon ein einziges verlorenes Leben ist eines zuviel.
Wirklich schön. Das rechte Wort zur rechten Zeit. Und was tut die EU? Nichts, außer eine Militäraktion gegen Schlepper planen. Seitdem sind mindestens 700, vermutlich aber mehr Flüchtlinge ertrunken. Bekämen sie Visen, wäre keiner ertrunken. Was hat Mogherini nur gemeint?
Sie verkauft halt die (grässliche) Außenpolitik der EU, wie Catherine Ashton es vor ihr getan hat. And now she has the deplorably difficult and ungrateful task to sell a policy that entails and accepts the drowning of scores of refugees.
Nein! So geht es nicht weiter. Das hört man nach jeder "menschlichen Tragödie". Und solcherlei "Nein!" sieht viel besser und freundlicher aus als ein zustimmend-gleichgültiges "Ist mir Wurst."
Es handelt sich aber, das ist der Trick!, um NEIN LIGHT, eine unverbindliche Negation, die nichts kostet!
1 Kommentar:
Frau Mogherini gehört zu den Planerinnen von "Eunavfor MED". Die Junge Welt schrieb am 5.9.2015 ( "Korridor und Kriegseinsatz):
" Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hatte am Donnerstag erklärt, in der EU bestehe breiter Konsens, die zweite Phase des Einsatzes »Eunavfor MED« zu starten. Ziel ist es, Flüchtlingsschiffe aufzubringen und zu zerstören sowie die »Schleuser« festzunehmen. Mogherini äußerte die Hoffnung, dass die zweite Phase des Einsatzes »in den kommenden Wochen« beginnen könne."
Stufe zwei bedeutet also, daß man in internationalen Gewässern Schiffe stoppt und durchsucht. Diese Schiffe darf man dann zerstören.
Ja, die "Schleuser" und "Schlepper" sind es. Aber gewiß.
Die "Stufen" dieses Kampfes gegen Flüchtlingsboote ( ob die, die wir als "Schlepper" töten wollen, immer in den Booten sitzen, die "wir" irgendwann beschießen wollen?) hat die ZDF-Anstalt am 22.9. erklärt. Man kann die hervorragende Sendung in der ZDF-Mediathek oder bei youtube anschauen.
Während die paar Prozent der Menschheit, die Luxusrumfliegerei betreiben und besonders gerne x-mal in jedem Jahr übers Wochenende wegfliegen, ("Winterdepression", "generation easyjet") dürfen refugees bekanntlich nicht in Flugzeuge steigen. Sie kämen so nämlich sicher bei uns an... Flüchtlinge müssen in Booten und Schiffen versuchen, sich zu retten. Wenn die Menschen wieder im Meer ertrinken, weinen Mogherini, Gauck oder Merkel etc. vor Kameras Tränen, und planen weiter "EuNavfor".
Bisher las ich in keiner Zeitung, wenn wieder Menschen gestorben waren, warum sie denn in die Boote müßten, und nicht aus Krieg und Elend nach Europa fliegen könnten. Niemand der manischen VielfliegerInnen dieser westlichen Marktgesellschaft, die oder den ich fragte, hatte je darüber nachgedacht. Aber "schlimm, schlimm, mit dem Ertrinken" hörte man jedesmal. Neben mehr oder minder verschwurbeltem "Das Boot ist voll"-Gerede. Da ist es inzwischen nebensächlich, wenn diese Leute, Intellektuelle wie BILD- oder ZEIT-LeserInnen, tatsächlich in einen einzigen Redeschwall "die armen Bootsflüchtlinge" und "das Boot ist voll" unterbrachten. Ekelhaft. Aber so kann die EU annehmen, die Mehrheit finde sowohl Krokodilstränen als auch "Stufe zwei" gut.
Um refugees fernzuhalten, verhandelte vor Gaddafis Ermordung die EU-Beauftragte Cecilia Malmström mit dem Diktator, und die EU gab ihm, glaube ich, 50 Millionen Euro, um Camps zu errichten.
Die jetzige Strategie, an der Federica Mogherini beteiligt ist, dient genauso eindeutig, nur "in einer neuen Stufe", dazu, den von Krieg und Zerstörung gemarterten Menschen Fluchtwege nach Europa abzuschneiden.
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