Nun also ist es auch für Assad so weit:
http://nypost.com/2013/09/02/assad-is-like-hitler-kerry/
Dass die Erinnerung an die schlimmsten Verbrechen der Menschheit, davon die meisten im Krieg begangen, nicht mehr als Mahnung zum Frieden, zur Besonnenheit, zur Vernunft taugt, sondern allein als Legitimationsmasche für den Krieg, ist beschämend. Natürlich kann man alle Männer, die einen Schnurrbart tragen, in dieser Hinsicht mit Hitler vergleichen. Das tertium comparationis ist bei Kerry der Gebrauch chemischer Waffen.
“Bashar al-Assad now joins the list of Adolf Hitler and Saddam Hussein who have used these weapons in time of war,”
Nun war de facto auch Agent Orange eine chemische Waffe, und wer hat sie benutzt? Wer hat je Atomwaffen im Kriege benutzt (und _nicht_ "gegen Hitler", sondern gegen den ohnehin kapitulationsreif geschossenen Teno)? Mit dieser Art, eine Hitler-Liste aufzumachen, stünden also die jeweiligen Präsidenten der USA mit drauf. Nein, so wird das nichts.
Kerrys Vergleich gibt vor, sich auf eine Eigenschaft zu ziehen ("Gebrauch solcher Waffen"), versucht aber dann doch - implizit, aber offensichtlich - den "ganzen Hitler" zur Propaganda für die Notwendigkeit eines Krieges zu nehmen. Wollte Kerry aber wirklich den "ganzen Assad" mit dem "ganzen Hitler", also jenes Regime mit diesem, vergleichen, so bliebe nichts übrig. Nur ein Revisionist, der die Nazi-Verbrechen auf ein kleineres Maß zurechtlügen möchte, kann in diesem Sinne Assad zu 'einem Hitler' machen.
Die Hitler-Karte ist hier wie meist ein äußerst vulgärer Versuch der moralischen Erpressung und weiter nichts. Wer sie benutzt, den sollte nie mehr jemand ernst nehmen. Kerry? Ein Hampelmann.
Siehe auch_
http://www.counterpunch.org/2013/09/05/when-in-doubt-say-hitler/